Hauptbereich
Rentamt
Das Rentamt
Das Windsbacher Schloss wurde im Jahr 1253 erstmals erwähnt und war später Eigentum der Markgrafen. Ende 1729 befand sich das Schloss in einem sehr schlechten Zustand, immer wieder wurde über große Bauschäden in den Dienst- und Wohnräumen berichtet. Als es einsturzgefährdet war, wurde das Schloss geräumt und die Registratur in Windsbacher Rathaus geschafft.
1736 wurden die Angelegenheiten Freiherr von Seckendorf vorgetragen, der den Baufall an den Hofbaudirektor Leopoldo Retty übertrug. Retty kam unmittelbar danach nach Windsbach und besichtigte das Schloss. Daraufhin wurde in Ansbach ein Baudekret erlassen, das den Abbruch des Schlosses und den Neubau eines Amtshauses auf dem vorhandenen Schlossplatz verfügte. Im Herbst 1736 erfolgte dann der lang verzögert Abbruch des gesamten Schlosses. Von diesem Schloss steht heute nur noch der alte Wachturm, der heutige Stadtturm.
Die Pläne für den Neubau wurden von Hofbaudirektor Retty unter Mitwirkung des jungen Landbauinspektors David Steingruber entworfen. Steingruber wurde auch die Bauleitung übertragen. 1738 wurde der Neubau schließlich fertiggestellt und als Rentamtsgebäude (Finanzamt) bezeichnet. Es diente wie zuvor das Schloss als Wohnsitz des Stadtvogts und Kastners, sowie als markgräfliches Amtshaus.
Die Funktion des neuen Amtshauses war genau definiert: es gab nicht nur neue Amtsräume für das Ober- und Kastenamt, sondern auch repräsentative Räume für mögliche Reiseaufenthalte des Markgrafen und des Windsbacher Oberamtmannes. Ebenso war noch eine Wohnung für den Kastner, sowie eine Amtsregistratur eingerichtet worden.
Im Jahr 1792 ging der Besitz an den preußischen Staat über, der es durch Napoleons Machtanspruch 1806 an das Königreich Bayern überlassen musste. Das Oberamt Windsbach wurde aufgelöst und das Landgericht kam 1808 von Windsbach nach Heilsbronn. In dem Gebäude war nur noch das Rentamt (Finanzamt) untergebracht, bis auch dieses 1878 nach Heilsbronn verlegt wurde. Später kamen beide Ämter von dort nach Ansbach.
1880 erwarb die Stadt Windsbach das Gebäude für 950 Mark. In den oberen Räumen befand sich jahrzehntelang eine Arztpraxis. Im Erdgeschoss hatte die Post fast ein Jahrhundert lang die Räume gepachtet.
2004/2005 wurde das Rentamt grundlegend saniert. Erklärtes Ziel war es dabei, historische und denkmalpflegerisch wichtige Details auch für die weiteren Generationen zu erhalten. Das ehemalige Windsbacher Schloss beherbergt heute unterschiedliche Bildungseinrichtungen, wie die Musikschule Rezat-Mönchswald e.V. und die Volkshochschule Windsbach und dient als „Bürgerhaus“, in dem unter anderem auch die Trauzeremonien stattfinden.