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Oberes Tor
Das Obere Tor und die Torwärterstelle
Nach dem Abbruch des früheren Oberen Tores – auch Schwabacher Tor genannt – im Jahr 1728 begann man direkt im Anschluss mit dessen Neubau – dem Oberen Tor in seiner heutigen Gestalt. Ausgestattet mit zwei Kirchenglocken und der historischen Kirchturmuhr aus dem Jahr 1702 sagt das obere Tor seitdem die Uhrzeit an.
Während der Herrschaft der Nationalsozialisten mussten beide Glocken zum Einschmelzen abgeliefert werden. Damit ist wohl auch eines der ältesten Zeugnisse der Windsbacher Stadtgeschichte zerstört worden. Eine der beiden Glocken, die sich durch ihre besondere „Zuckerhutform“ auszeichnete, rief vermutlich bereits auf der ersten Windsbacher Kirche zum Gebet.
Torwärterstelle
Bis in das Jahr 1817 war die Zufahrt durch das Obere Tor noch durch einen Torwart reglementiert. Als Besoldung für seinen Wachdienst erhielt der Torwart 10 Metzen Korn, drei Klafter Holz und eine kleine Fläche am Stadtgraben, um dort Gemüse anzubauen, sowie das übliche Sperrgeld. Hinzukamen noch 10 ½ Gulden vom Bürgermeisteramt.
Für die Durchquerung des Tores wurde von Fuhrwerken ein Wegezoll von 2 Kreuzern und von Fußgängern von 1 Kreuzer verlangt. Windsbacher Bürgerinnen und Bürger durften das Tor kostenfrei passieren.
Nach dem Tod des letzten Torwärters im Jahr 1817 stellte man die Dienste an der Torwärterstelle ein, wodurch auch der Verkehr an dieser Stelle weniger stark ins Stocken geriet.