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Bürgerversammlungen 2023 im Rückblick
Bürgermeister Matthias Seitz nutzte insgesamt 14 Bürgerversammlungen, um die Entwicklungen der Stadt Windsbach in den vergangenen zwölf Monaten Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf das Jahr 2024 zu geben. Der Schwerpunkt der Arbeit lag in dieser Zeit im Bereich der Bildung sowie der Ertüchtigung und des Ausbaus der Infrastruktur.
Bildungseinrichtungen
So konnte in der Badstraße rechtzeitig zum neuen Kindergartenjahr einevierte Kindertagesstätte unter der Trägerschaft der Stadt Windsbach in Betrieb genommen werden. Die Kosten des Kita-Neubaus belaufen sich auf ca. 4,8 Mio. €, wobei etwa 1,7 Mio. € staatliche Zuschüsse und KfWFördermittel in Höhe von ca. 0,5 Mio. € bewilligt wurden.
Auch die Schülerzahlen wachsen stetig, sodass die Grundschule ab dem Schuljahr 2026/2027 in jeder Jahrgangsstufe dreizügig und die Mittelschule zweizügig sein wird. Der Betreuungsbedarf am Nachmittag in der OGTS nimmt auch deutlich zu, sodass bereits jetzt ein Betreuungscontainer auf dem Schulgelände integriert wurde und künftig weitere Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssen.
Weiter ausgebaut wurde die Unterstützung des kulturellen Aushängeschildes Windsbachs, denn der Stadtrat beschloss, den jährlichen Zuschuss für den Windsbacher Knabenchor auf 50.000 € zu erhöhen.
Ein weiteres musikalisches Aushängeschild durfte sein 25-jähriges Jubiläum feiern: die Musikschule Rezat-Mönchswald startete mit fünf Lehrkräften und 50 Schüler:innen und erweiterte stets ihr Angebot. So sind es ab dem kommenden Schuljahr bereits 23 Lehrkräfte und rund 1000 Schüler:innen.
Veranstaltungen und Stadthalle
Im Jahresverlauf konnten viele weitere Vereins-Jubiläen gefeiert werden, aber auch das beliebte Stadtfest und die Kirchweih mit neuem Konzept. Das Waldstrandbad konnte in der Badesaison 2023 eine hohe Besucherresonanz und viele Veranstaltungen verzeichnen.
Veranstaltungen sollen künftig auch in der Stadthalle stattfinden. Der Entwicklungsbedarf ist auch anhand der Bürgerbefragung klar erkennbar. So wurde ein eigener Projektausschuss gegründet, der sich nun mit einem geeigneten Nutzungskonzept für die Stadthalle und deren Umsetzung beschäftigen wird.
Projekte aus Förderungen und Kooperationen
Seit vielen Monaten wird auch eine neue Versammlungsstätte in Untereschenbach errichtet. Mit ehrenamtlichem Engagement arbeitet die Dorfbevölkerung gemeinsam an ihrem Dorfgemeinschaftshaus. Das Amt für Ländliche Entwicklung hat über das sogenannte vereinfachte Dorferneuerungsverfahren eine Förderzusage erteilt. Gefördert wird auch ein neugestalteter Dorf- und Spielplatz in Veitsaurach, der 2024 umgesetzt werden soll.
Dank der Städtebauförderung konnte die Aufstellung eines Park- und Leitsystems in der Kernstadt staatlich gefördert werden. Zur Entlastung des Stadtkerns wurden insgesamt sechs Parkplätze zur Minimierung des Parksuchverkehrs angelegt.
Zusätzlich soll der ruhende und fließende Verkehr künftig durch einen externen Dienstleister überwacht werden. Die kommunale Verkehrsüberwachung wird dem Zweckverband Allianz Kernfranken übertragen. Aktuell ist der Zweckveband in der Gründungsphase und soll künftig auch die Aufgaben bei der IT Unterstützung und der Umsetzung der Ziele aus dem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept übernehmen.
Insgesamt entwickelt sich die Kommunale Allianz Kernfranken sehr gut weiter. Neben der wertvollen Ausbildungsbörse und dem LAG-Beitritt zu einer weiteren Förderkulisse, konnten mittels des Regionalbudgets wertvolle Maßnahmen umgesetzt werden: Hierzu zählen u.a. das Dorfgemeinschaftshaus in Winkelhaid, aber auch die Modernisierung des alten Feuerwehrgerätehauses in Bertholdsdorf, welches in knapp 1.150 freiwilligen Arbeitsstunden innen wie außen komplett saniert wurde.
Durch das Regionalbudget gefördert wurde auch die Neubeschilderung von insgesamt acht Wandertouren zwischen 3 m und 16,5 m Gesamtlänge sowie neue Rast- und Ruheplätze. Diese Touren greifen teilweise alte Streckenverläufe auf. Zum Teil wurden auch komplett neue Wege erarbeitet.
Innenentwicklung
Weiterhin ist der Neubau eines modernen Dienstleistungsgebäudes auf den Frei- und Brachflächen in der Heinrich-Brandt-Straße geplant. Somit sollen Räumlichkeiten für die medizinische Grundversorgung, den Einzelhandel, diverse Dienstleistungen, Wohnungen und eine ambulante Tagespflege geschaffen werden.
Auch in der Heilsbronner und in der Moosbacher Straße soll längerfristig in Geschosswohnungsbau investiert werden. Zwar ist die Nachfrage nach Bauplätzen für den Wohnhausneubau derzeit geringer geworden, dennoch werden weitere kleinere Baugebiete in Windsbach und in Veitsaurach vorbereitet.
Und auf dem Gelände der ehemaligen Stadtmühle soll eine Entwicklungsfläche entstehen. Die Baustelle musste leider ruhen, da das beauftragte Abbruchunternehmen überraschend Insolvenz anmelden musst. Inzwischen wurde ein neues Abbruchunternehmen beauftragt, sodass das Gelände abschließend freigemacht werden und das Bauleitplanverfahren demnächst beginnen kann.
Breitband und Mobilfunk
Die Stadt Windsbach befindet sich aktuell in zwei Förderverfahren. Beim ersten Förderverfahren, der Bayerischen Gigabitrichtlinie, werden alle förderfähigen Hausanschlüsse erschlossen. Davon ausgenommen ist der Kernort Windsbach und der Stadtteil Wernsmühle, weil hier ein leistungsfähiger Anschluss von vodafone (ehemals Kabel Deutschland) vorhanden ist. Außerdem fällt der Stadtteil Sauernheim nicht in dieses Förderprogramm, weil dort bereits Anschlüsse bis zu 250 Mbit/s verfügbar sind.
Der Stadtrat hat nach einem umfangreichen Vergabeverfahren beschlossen, den Ausbau nach der Bayerischen Gigabitrichtlinie an die Glasfaser-Plus GmbH zum Auftragswert von 4,0 Mio. € zu vergeben. Hierzu wird eine staatliche Zuwendung von 90 Prozent gewährt. Ausbaubeginn ist für das Jahr 2024 und Abschluss der Arbeiten für das Jahr 2025 geplant.
Beim zweiten Förderverfahren, dem Bundesförderprogramm wird eine Erschließung der Adressen geprüft, die nicht über die bayerische Gigabitrichtlinie gefördert werden. Hier geht es vor allem um die Stadtteile Wernsmühle und Sauernheim. Aktuell befinden wir uns hier im Markterkundungsverfahren. Der Kernort Windsbach wird von der Glasfaser-Plus GmbH bis auf einzelne nicht wirtschaftliche Adressen ohne finanzielle Beteiligung der Stadt Windsbach und des Staates ausgebaut. Ausbaubeginn und Ausbauende ist derzeit parallel zum Ausbau der Stadtteile in 2024/2025 geplant.
Aufgrund dieser Zukunftsinvestition erwarten uns in nächsten beiden Jahren umfangreiche Straßenbauarbeiten, aber eine schnelle Internetverbindung ist heute wichtiger denn je.
Dafür besteht noch Bedarf beim Mobilfunkausbau. Das Funkloch bei Ismannsdorf gehört mittelfristig der Vergangenheit an, denn dort beginnen im Herbst 2024 die Bauarbeiten für einen zusätzlichen Mobilfunkmast.
Energiewende
Mit der Energie- und Klimawende kommen auf die Kommunen zusätzliche komplexe Herausforderungen zu. Um diese zentrale Rolle begleiten zu können, wurde ein Energieausschuss gegründet. Das Ziel ist es, dadurch umfangreiche Erkenntnisse zu möglichen Energieeinsparungen und Ausbaupotentiale zu erneuerbaren Energien in den Bereichen Windkraft und Photovoltaik zugewinnen. Der erste Zwischenbericht hat aufgezeigt, dass im Bereich der erneuerbaren Energien schon viel im Stadtgebiet getan hat und bilanziell bereits mehr Strom erzeugt als verbraucht wird.
Auf Grundlage eines Energieszenarios 2040 wird dann ein konkreter Maßnahmenkatalog zur Umsetzung von Projekten mit den lokalen und regionalen Akteuren beschrieben.
Straßenunterhalt
Das Bestreben, die Qualität der städtischen Straßen zu verbessern, konnten wir in diesem Jahr fortsetzen und so wurden umfangreiche örtliche und überörtliche Straßensanierungsmaßnahmen durchgeführt.
Abwasserbereich
Der Abwasserbereich stellt den Schwerpunkt der nächsten Haushaltsjahre dar, denn es liegen umfangreiche Arbeiten vor uns. Die Maßnahme umfasst u.a. den Bau eines zweiten Nachklärbeckens, die Sanierung des Entlüftungsbehälters und den Umbau des Schlammentwässerungsplatzes. Dazu werden Verbindungsleitungen zwischen den Bauwerken errichtet und die erforderlichen technischen Einrichtungen eingebaut.
Nach der Auflassung der Kläranlage in Veitsaurach wird uns auch die vom Wasserwirtschaftsamt geforderte Optimierung der Mischwasserbehandlungsanlagen beschäftigen.
Stadtwerke, Bauhof
Durch den Zubau von EEG-Anlagen mussten unsere Stadtwerke stark investieren. Auch der Ausbau und die Ertüchtigung des Wasserleitungsnetzes beschäftigte unsere Stadtwerke sehr. So wird auch im neuen Jahr im Bereich der Ansbacher Straße – von der neuen Brücke bis zum Unteren Tor – das Wasserleitungsnetz ertüchtigt.
Weiterhin haben wir an den Strukturen der Stadtwerke gearbeitet. So werden unsere Stadtwerke jetzt als Eigenbetrieb und der damit verbundenen Ermächtigung zum selbstständigen Handeln und Agieren geführt.
Auch in die Fahrzeugerstattung unseres Bauhofes haben wir investiert. Aufgrund des Alters und der Betriebsstundenzahl wurde die Ersatzbeschaffung eines Baggers im Stadtrat beschlossen.
Brandschutz
Auch 2023 waren unsere Feuerwehren stark gefordert. Damit dieser wertvolle Dienst geleistet werden kann, wird eine gute Ausrüstung benötigt. Daher wurde auch 2023 in den Brandschutz investiert.
Finanzwirtschaft
Der Haushaltsplan der Stadt Windsbach erreichte 2023 ein Volumen von über 29 Mio. €. und der Wirtschaftsplan der Stadtwerke knapp 10 Mio. €. Die größten Ausgabeposten des städtischen Haushalts sind Personalkosten in Höhe von 5,5 Mio. € und die Kreisumlage in Höhe von 3,5 Mio. €. Die größten Einnahmeposten sind hingegen der Einkommenssteueranteil (3,6 Mio. €) und die Gewerbesteuer (3,5 Mio. €). Der Schuldenstand der Stadt Windsbach liegt zum Jahresende bei 3,79 Mio. €. Die sog. Pro-Kopf-Verschuldung liegt mit 607 € unter dem Landesdurchschnitt von 713 € liegt.